• Home
  • Wo ist mein Platz in diesem Leben

Wo ist mein Platz in diesem Leben?

Von Selbstzweifeln, Unsicherheit und der Suche nach Zugehörigkeit

Es gibt Zeiten, in denen wir uns fragen: â€žWo gehöre ich eigentlich hin?“ oder â€žWas ist mein Platz in diesem Leben?“ Diese Phasen sind oft begleitet von Selbstzweifeln, Unsicherheit und dem GefĂĽhl, nirgendwo so richtig dazuzugehören.

Während andere scheinbar ihren Weg gefunden haben, sind erfolgreich und glücklich, fühlen wir uns manchmal orientierungslos – als würden wir durchs Leben treiben, ohne Ziel und ohne Anker. Doch genau hier liegt eine wertvolle Chance zur Selbstreflexion.

Warum fĂĽhlen wir uns manchmal planlos und fehl am Platz?

Selbstzweifel und Orientierungslosigkeit entstehen selten ohne Grund. Sie können aus aktuellen Situationen kommen – etwa einem Job, der uns nicht erfĂĽllt, einer Beziehung, die nicht mehr trägt, oder einem Umbruch im Leben. Wir sind ständig auf der Suche, probieren vieles aus, immer auf der Jagd nach dem groĂźen Erfolg, den wir uns erhoffen. Wir investieren viel Energie, geben unser Bestes, und doch bleibt die ersehnte Anerkennung oft aus. Wir fĂĽhlen uns ĂĽbersehen, nicht wirklich gesehen – als ob all die MĂĽhe ins Leere läuft, während wir weiterfragen: â€žReicht das, was ich tue, ĂĽberhaupt?“

Warum entstehen solche GefĂĽhle?

Die Ursachen für diese innere Leere sind vielfältig. Manchmal liegen sie in aktuellen Lebensumständen: ein Job, der keine Erfüllung bringt, ein Beziehungsende, eine große Veränderung, die den gewohnten Rahmen wegnimmt. Doch oft reicht die Wurzel tiefer – bis in die Kindheit.

Kinder lernen sehr früh, wie sie sich verhalten „müssen“, um Liebe und Anerkennung zu bekommen. Wenn wir zum Beispiel nur dann Zuneigung erfahren haben, wenn wir brav, angepasst oder leistungsstark waren, haben wir vielleicht nie gelernt, uns selbst zu vertrauen – unabhängig davon, was wir leisten oder wie wir uns anpassen. Diese Muster begleiten uns ins Erwachsenenalter. Und so kann es passieren, dass man später nicht mehr weiß, wer man ohne all diese Rollen eigentlich ist.

Was können wir aus Selbstzweifeln lernen?

So unangenehm Unsicherheit auch ist: Sie ist nicht nur negativ. Sie signalisiert uns, dass etwas nicht mehr stimmig ist. Sie lädt uns ein, Fragen zu stellen wie:

  • Lebe ich mein eigenes Leben – oder nur nach den Erwartungen anderer?
  • Was brauche ich, um mich lebendig und authentisch zu fĂĽhlen?
  • Welche SehnsĂĽchte in mir habe ich bisher verdrängt?

Indem wir uns diesen Fragen stellen, können wir Schritt für Schritt mehr Klarheit über unseren eigenen Weg gewinnen.

Wege im Umgang mit Selbstzweifeln und Orientierungslosigkeit

  1. Selbstakzeptanz ĂĽben: Statt die Zweifel wegzuschieben, dĂĽrfen sie da sein. Sie sind ein Zeichen, dass du nach einem authentischeren Leben suchst.
  2. Alte Muster erkennen: Frage dich: Wo handle ich heute noch nach Erwartungen aus meiner Kindheit? Muss ich das wirklich noch?
  3. In die Stille gehen: Ob durch Meditation, Tagebuchschreiben oder Spaziergänge – in der Ruhe finden wir oft Antworten, die lauter sind als alle Stimmen im AuĂźen.
  4. Neue Erfahrungen wagen: Manchmal entdecken wir unseren Platz erst, wenn wir etwas ausprobieren. Ein neuer Kurs, ein Hobby, ein ehrenamtliches Engagement – alles kann TĂĽren öffnen.
  5. UnterstĂĽtzung suchen: Ob in Gesprächen mit vertrauten Menschen oder in professioneller Begleitung – niemand muss diesen Weg alleine gehen.

Der Wert des Suchens

Vielleicht ist es gar nicht nötig, den einen Platz im Leben zu finden. Vielleicht besteht unser Platz nicht aus einem festen Ort oder einer klaren Rolle, sondern aus dem Weg selbst – aus dem Mut, immer wieder neu hinzuschauen und sich weiterzuentwickeln.

Selbstzweifel und Unsicherheit sind keine Zeichen von Schwäche. Sie sind Einladungen, tiefer zu gehen, alte Prägungen zu durchbrechen und den eigenen Kern wiederzuentdecken. Denn dort, wo du dich nicht mehr verstellen musst, wo du innerlich spĂĽrst: â€žHier darf ich so sein, wie ich bin“ â€“ genau dort liegt dein Platz.

Praktische Ăśbung: Dein innerer Kompass

Nimm dir ein Blatt Papier und zeichne einen Kreis. Teile ihn in vier Felder und schreibe in jedes Feld eine Ăśberschrift:

  1. Was nährt mich? â€“ Welche Menschen, Orte, Tätigkeiten geben mir Kraft?
  2. Was schwächt mich? â€“ Was raubt mir Energie oder zieht mich runter?
  3. Was wĂĽnsche ich mir? â€“ Welche SehnsĂĽchte habe ich schon lange in mir?
  4. Was darf ich loslassen? â€“ Welche Muster, Rollen oder Verpflichtungen passen nicht mehr zu mir?

Schau dir deine Antworten an. Sie zeigen dir erste Schritte zu einem Leben, das mehr mit deinem wahren Selbst in Einklang steht.

Fazit: Dein Platz im Leben wächst mit dir

Vielleicht gibt es gar nicht den einen festen Platz im Leben. Vielmehr verändert er sich mit uns. Jeder Moment der Unsicherheit kann ein Startpunkt sein – ein Hinweis, dass wir uns auf den Weg zu mehr Authentizität machen dĂĽrfen.

Dein Platz ist dort, wo du dich nicht mehr verstellen musst.
Wo du mit all deinen Facetten willkommen bist – genau so, wie du bist.

👉 Wenn du das GefĂĽhl hast, dass dich Selbstzweifel oder Orientierungslosigkeit gerade begleiten: Lies dir diesen Artikel in Ruhe durch, probiere die Ăśbung aus und schau, welche kleinen Schritte du heute schon in Richtung deines Platzes gehen kannst.